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SUMMARY:

      

      

DIE KATHEDRALE
REKONSTRUKTION EINER KINDERWELT        1999

 

Rotkäppchenfiguren

 

 

Modell

 

 

 

Skizze Turm

Skizze Fensterloser Raum

   

 

 

 

 

„Gleich einem Mahnmal beherrscht die „KATHEDRALE" die gesamte Installation. Sie türmt sich über einem verschlossenen, glänzenden Metallkubus mit schmaler Tür auf, die eher mühsam Einblick in die Enge einer fensterlosen, trüben Dachkammer mit einem schwach erleuchteten goldenen Würfel frei gibt. Er birgt unsichtbar, was außen in Bilderkästen dargestellt ist, die „Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt" (Handke) - einer black box gleich, die wie ein Seismograph die Erschütterungen einer Kinderwelt aufzeichnet. Darüber, hochgeklettert und/oder herabgestürzt, hängt im Turm eine Figur, die in ihrer Ohnmacht geborgen sein will. Architektur und Sinnbezüge überlagern sich ähnlich der glasklaren und doch verstörenden Konstruktion der Carceri von Piranesi.“

 

 

 

 

"Die „ERINNERUNGSINSEL" stellt sich quadratisch in den Weg - von Pollern, Bändern, schweren Ketten abgegrenzt. Ihre Unübersichtlichkeit setzt sich zu den wohlgeordneten Schaukästen in einen unübersehbaren Gegensatz. Bruchstücke traumatischen Erinnerns liegen wahllos nebeneinander: eine Zwangsjacke, eine aus einfachstem Material zusammengeknüpfte Strickleiter, aufgehäufte Materialkästchen, eine Sträflingsdecke, eine Büste, ein altes Telefon - alles wie hingeschüttet. Fundstücke einer höchstpersönlichen Erinnerung werden zum Protokoll von Zwang und Befreiung, das Telefon wird zum Terminal eines Befehlsstranges. Die unzugängliche Insel ist mit einer Friedhofskette und weißroten Bändern zwar dem Vergessen anheimgegangen, gleichzeitig deuten die Bänder, die nachlässig über einen eisernen Stab gespannt sind, aber auf eine Baustelle, als werde dort noch immer nach etwas gegraben, etwa aus der Tiefe hervorgeholt: Ein Bezug zum Unterbewußten stellt sich ein."
 

 

 

 

"Mit zahllosen Kästchen wird eine Kinderwelt rekonstruiert. Gezeigt wird das (mögliche) Ergebnis des Spiels eines Kindes im Schutz der „Kathedrale": Szenen aus dem Kirchenleben werden in versiegelten, auf Podeste aufgebauten Kästen dargestellt, bunt, konkret und lebendig: das „génie de l' enfance" (Cocteau) entgleitet der Wirklichkeit. Ein Kind versenkt sich ins Spiel(en): „non ever came but the child / nie jemand hinkam nur das Kind" (That Time / Damals, Samuel Beckett) und drängt aus der Außenwelt in die Geborgenheit seiner Innenwelt."
 

 

 

 

 
 

 

   
 

 

 
"Authentische Spielmaterialien sind in einer Reihe nebeneinander hängender, gleich großer Holzkästchen, die mit einer Glasscheibe verschlossen sind, angesammelt - Chorhemdchen, Meßgerät, Rotkäppchen-Figuren, Kerzen usw. - einfachstes Material."

Gundolf Fahl (Katalogtext)
 

 

 

 

 

 

   
 

 

Hessisches Puppenmuseum Hanau   1999

 

Kleine Kirche Alzey   1999

 
Kreuzer Essen-Bergeborbeck   2000

 

Kilianskirche Korbach   2001
 

 

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